Garmin vivoactive – Smartwatch für Sportliche

Braucht man wirklich eine Smartwatch? Oder ist vielleicht ein Aktivitätstracker das Richtige? Die Garmin vivoactive bietet einen Kompromiss: Sie ist Sportuhr, Aktivitätstracker und Smartwatch in Einem. Was die smarte Sportuhr / Wearable alles kann, ob ich sie wirklich nutze und wie mein Fazit nach zwei Monaten Nutzung ausfällt erfahrt ihr hier!

Wieso gerade die Garmin vivoactive?

Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Markt für Smartwatches und Aktivitätstracker rasant entwickelt. Für das Betriebssystem Android gibt es inzwischen eine Vielzahl an Uhren verschiedenster Hersteller. Und dann ist da natürlich noch die Apple Watch, die aktuell wohl beste Smartwatch mit dem größten Funktionsumfang. Berechtigterweise könnte man mir bei der Masse an Sport- und Smartwatches auf dem Markt die Frage stellen: Wieso kaufe ich mir ausgerechnet die Garmin vivoactive?

Beim Kauf haben einige Kriterien für mich eine entscheidende Rolle gespielt:

  1. Die Garmin vivoactive hat einen ausdauernden Akku. Während ich mit Apple Watch & Co. maximal 2 Tage über die Runden komme, muss ich mir bei der vivoactive nur einmal in der Woche Gedanken über das Aufladen machen.
  2. Ich finde die Funktionen eines Aktivitätstrackers spannend, wollte aber nicht nur dafür eine Menge Geld ausgeben. Bei Garmin wird mir hier neben den Activity-Funktionen zusätzlich echter Mehrwert geboten.
  3. Ich möchte meine Smartwatch auch für den Sport nutzen. Daher durfte die Uhr nicht zu klobig sein. Außerdem möchte ich mir nicht dauernd Gedanken machen, dass ich meine sündhaft teure Apple Watch verkratze während ich gerade schwitzend Gewichte stemme.
  4. Es sollte keine reine Smartwatch sein – weil ich nicht wusste ob ich sowas überhaupt nutzen würde.
  5. Ich wollte keine Sportuhr mit eingebautem Pulsmesser (dazu später mehr).

Die sportliche Seite der Garmin vivoactive

Die vivoactive kann natürlich auch, was jeder Aktivitätstracker kann: Schritte zählen. Das allerdings im Vergleich zu vielen günstigeren Modellen wirklich genau. Während bei Konkurrenzprodukten häufig auch Schritte gezählt werden während man im Bus sitzt oder sich die Zähne putzt, konnte ich solche Abweichungen bislang nicht ausmachen. Auch wenn ich während dem Laufen die Schritte zähle komme ich auf ein fast identisches Ergebnis wie mein digitaler Begleiter am Handgelenk. Die alles entscheidende Frage dürfte allerdings für viele sein: Brauche ich das überhaupt? Naja, zugegeben, meinen Alltag hat diese Funktion nicht revolutioniert. Ist das Schrittziel erreicht (was mit einem kleinen digitalen Feuerwerk zelebriert wird) nehme ich das zur Kenntnis, viel mehr aber auch nicht. Die Aktivitätsaufforderungen der Uhr können zum Teil sogar wirklich nerven: Sitzt man gerade am Frühstückstisch oder konzentriert sich aufs Lesen, möchte man nicht unbedingt eine Aufforderung „Los!“ mit Vibration unterlegt erhalten. Auch euren Schlaf könnte ihr mit der vivoactive dokumentieren und analysieren. Die zugehörige App Garmin Connect zeigt euch an, wie lange ihr geschlafen habt und unterscheidet zwischen Tiefschlaf, leichtem Schlaf und Wachphasen. Wie genau das Ganze wirklich ist lässt sich allerdings nur schwer beurteilen.

Interessanter finde ich da schon die restlichen Funktionen der Uhr. So kann ich je nachdem welchen Sport ich gerade mache, die passende App dazu öffnen und meine Leistung messen und dokumentieren. Zur Auswahl stehen dabei beispielsweise Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Golfspielen. Auch wenn ihr wie ich lieber ins Fitnessstudio geht, statt im Freien umher zu laufen, bietet euch die Uhr eine entsprechende App. Diese ist allerdings im Gegensatz zu den anderen Sportarten nicht vorinstalliert und muss aus dem zugehörigen App-Shop heruntergeladen werden. Mein Favorit: Gymtimer. Damit kann ich Dauer, Herzfrequenz und verbrannte Kalorien meiner Trainingseinheit aufzeichnen lassen. Zusätzlich habe ich die Möglichkeit mir einen Timer für die Pausen zwischen den Sätzen zu stellen. Dieser kann individuell eingestellt und gespeichert werden.

Bei Sportarten wie Joggen oder Radfahren könnt ihr auch von der eingebauten GPS-Funktion der Garmin vivoactive profitieren. Zurückgelegte Strecken und Geschwindigkeiten lassen sich so nicht nur messen, sondern auch auf einer kleinen Karte anzeigen. Zwar nicht wirklich sinnvoll, aber doch ziemlich cool: Neben der Karte zeigt ein kleines Symbol an, ob ihr bei Regen, Sonnenschein oder Schnee unterwegs ward.

Um die Funktion der Herzfrequenz-Messung nutzen zu können, müsst ihr die Version der vivoactive mit Brustgurt kaufen. Anders als einige Konkurrenzprodukte hat die Garmin keinen eingebauten Pulsmesser. Und das ist auch gut so! Integrierte Pulsmesser messen die Herzfrequenz mittels eines Lichtimpuls direkt am Handgelenk. Leider ist diese Methode alles andere als genau. Für den Alltag mag das noch ausreichend sein, wer aber wirklich seinen sportlichen Fortschritt dokumentieren will, sollte zu einem Modell mit Brustgurt greifen.

Die Garmin vivoactive als Smartwatch

Neben den Sportfunktionen begeistern mich auch nach zwei Monaten Nutzung die smarten Funktionen der Uhr. War ich zu Beginn noch skeptisch, ob ich das wirklich brauche, will ich es heute auf keinen Fall mehr missen. Zwar hat die vivoactive nicht den Funktionsumfang einer Apple Watch oder einer besseren Android Watch, jedoch sind die wichtigsten Funktionen vorhanden:

  1. Anzeigen und Lesen von Emails, SMS, WhatsApp und Kalenderbenachrichtigungen
  2. Anzeigen, Annehmen und Ablehnen von Anrufen
  3. Steuern des Musikplayers auf dem Handy: Lauter, Leiser, Vor, Zurück, Play und Pause
  4. Anzeigen der Wetterinformationen

Das Anzeigenlassen von Benachrichtigungen bringt mir in meinem Alltag wirklich einen Mehrwert. Ich hole seitdem das Handy viel seltener aus der Tasche und muss es beispielsweise in einem überfüllten Bus nicht umständlich aus der Tasche holen, wenn ich eine Nachricht erhalte. Und auch die Steuerung des Musikplayers nutze ich oft und gerne. Gerade unterwegs ist das super praktisch, auch wenn leider keine Funktion zur Verfügung steht um gezielt einen Song auszuwählen. Auf tiefergehende Interaktionen mit dem Handy müsst ihr bei der vivoactive verzichten. Zwar ist es möglich einen Anruf anzunehmen oder abzulehnen, direkt über die Uhr telefonieren funktioniert jedoch nicht. Ich persönlich vermisse diese Funktion nicht wirklich und kann mir auch nur schwer vorstellen unterwegs in mein Handgelenk zu sprechen.

Auch einen App-Shop bietet euch Garmin. Der ist natürlich bei Weitem nicht so umfangreich wie die von iOS oder Android, aber einige nette Gimmicks findet ihr dort trotzdem. Besonders schön finde ich zum Beispiel, dass ich das Aussehen meiner vivoactive mit neuen Skins immer wieder verändern kann. Auch Apps um Fußballergebnisse oder Aktienkurse auf der Uhr anzeigen zu lassen sind vorhanden. Leider bieten diese aber noch einen sehr selektiven Funktionsumfang. So könnt ihr euch nur Ergebnisse der englischen Premier League anzeigen lassen und es stehen nur sehr wenige Aktienkurse zur Auswahl. Das Problem des App-Shops liegt darin, dass sich aktuell überwiegend private Entwickler mit begrenzten Ressourcen engagieren. Zwar habe ich noch Hoffnung, dass da bald noch etwas mehr kommt – darauf wetten würde ich allerdings ehrlicherweise nicht.

Mein Fazit

Auch nach zwei Monaten habe ich an der Garmin vivoactive nach wie vor viel Spaß. Die Uhr bietet mir als „Hybrid“ zwischen Sport- und Smartwatch genau die Funktionen, die ich brauche. Der ausdauernde Akku macht es möglich die Uhr auch wirklich 24/7 zu tragen und so Schlaf und Aktivität sinnvoll zu tracken. Wer allerdings auf der Suche nach einer echten Smartwatch im Stile der Apple Watch ist, sollte besser zu einem anderen Modell greifen

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