Welche Garantien haben Sie, wenn Sie Technik von außerhalb Europas kaufen?
Das World Wide Web hat den Händlern weltweit garantiert viele gute Jahre beschert, aber auch den Verbrauchern viel Unmut zugleich. Denn gerade das Shoppen im Ausland birgt hohe Risiken, sodass immer mehr Käufer enttäuscht, regelrecht sauer sind und sich überhaupt noch fragen, welche Garantien sie haben, wenn sie im Ausland beispielsweise Technikartikel kaufen? Ein Thema, welches oftmals durch viele Missverständnisse angefeuert wird, aber welchem wir nun die notwendigen Informationen zuteilwerden lassen, damit beim nächsten Shoppingtrip nichts schiefgehen kann. Denn nicht jeder ist bei dem Trend online Shops gelistet.
Was sind die Risiken beim Kauf außerhalb der EU?
Außerhalb der EU zu kaufen birgt immer ein hohes Risiko, denn eine rechtliche Handhabe genießen Verbraucher hier nicht. Aufgrund dessen macht es als Verbraucher in jedem Fall Sinn, sich die möglichen Gefahren ganz genau anzusehen. So verringern Käufer böse Überraschungen und wissen bereits von Beginn an, welche Gefahren beim Kauf außerhalb der EU lauern.
Fälschungen
Gerade der asiatische und arabische Markt gilt als Fälscherhochburg. Keine Frage, die Fälschungen sehen täuschend echt aus, aber schon die Einfuhr stellt eine Straftat dar. Darüber hinaus kann kaum noch ein Verbraucher behaupten, dass er nicht angenommen habe, dass es sich um eine Fälschung handelt. Denn eines ist ganz klar auffällig, die Preise gegenüber dem Original sind exorbitant niedrig und meist mindestens um die Hälfte günstiger, als das Original kosten würde. Hier sollten Verbraucher also immer die Finger davon lassen, um nicht vom Zoll daheim eingeladen zu werden!
Die aliexpress Erfahrungen sind hier durchaus durchwachsen.
Keine Lieferung
Eine weitere Gefahr bei einer Bestellung im Ausland liegt der Lieferung zugrunde. Hier muss man festhalten, dass es durchaus vorkommt, dass die Bestellungen erst gar nicht zum Empfänger gelangen. Teilweise verschwinden diese auf dem tatsächlichen Weg per Schiff oder werden ohnehin nicht versendet. Denn auch zahlreiche Betrüger wissen, dass man ihnen vonseiten der EU-Bürger nichts anhaben kann, was natürlich auch genutzt wird, um den eigenen Geldbeutel zu stärken und dafür keine Gegenleistung zu erbringen. Das ist nicht immer der Fall, aber es kommt dennoch recht häufig vor.
Keine Garantie
Während in Deutschland eine gesetzliche Mindestgarantie von zwei Jahren herrscht, sieht es im Ausland etwas dünn aus. Hier herrschen keine Garantiebestimmungen, wie wir sie hierzulande kennen, sodass natürlich im Schadensfall höchstens auf die Kulanz der Hersteller sowie Lieferanten gesetzt werden kann. Denn von den USA über die Türkei bis nach Asien – hier gibt es keine Garantie, wie wir diese im üblichen Sinne kennen.
Hersteller sind nicht zu erreichen
Eine weitere Schwierigkeit ist, dass man die Hersteller in den wenigsten Fällen erreichen kann. Gerade jene Hersteller sollte man auch nicht mit einer Bestellung belohnen, weil dies häufig auch mit Betrugsfällen in Verdacht stehen kann. Zu günstige Preise, kaum eine Erreichbarkeit und überhaupt keine richtigen Datensätze der Hersteller bedeuten immer, dass hier Vorsicht angemahnt werden sollte. Doch auch im Allgemeinen ohne, dass direkt eine betrügerische Absicht unterstellt werden muss, sind die Hersteller/Händler ziemlich schwierig zu erreichen. Das liegt zum einen daran, dass vieles aus Asien kommt, wo nicht jeder der englischen Sprache mächtig ist und zum anderen auch an den zahlreichen zeitlichen Verschiebungen, je nach Bestellort. Das macht im Übrigen auch die Gefahren groß, hier einfach die sprichwörtliche Katze im Sack zu kaufen.
Technik entspricht nicht den EU-Standards
Gerade bei Technik birgt die Bestellung außerhalb der EU hohe und teils lebensgefährliche Risiken. Weder der TÜV noch das GS Siegel (welche nicht selten gefälscht sind) sollten hier Beachtung finden. Denn viele Händler aus dem Ausland verwenden minderwertige und teils lebensgefährliche Materialien. Nicht selten brennen Steckerleisten einfach ab, Haartrockner explodieren und vieles mehr. Bei Technik wäre es ohnehin nicht ratsam, auf ausländische Händler zurückzugreifen. Die Einfuhr vieler der technischen Artikel ist zudem verboten, sodass auf den Endverbraucher auch noch mächtig Ärger zu kommen kann.
Welche Rechte hat man
Bei Einkäufen, egal wo, gilt es immer, dass Verbraucher genau hinschauen. Das gilt natürlich umso mehr, wenn es um die eigenen Rechte geht, sodass wir mal kurz einen Blick auf diese werfen wollen.
Beim Kauf außerhalb der EU
Um Verbraucherschutz, Garantie und Widerruf muss sich hier tatsächlich niemand mehr scheren, denn jetzt endet dieser Verbraucherschutz. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass alle Länder außerhalb der EU nicht ein ähnliches Prozedere bieten, aber das muss erst einmal sorgfältig geprüft werden. Denn im Regelfall sind die EU-Gesetze zum Verbraucherschutz sowie die Garantie- und Widerrufsbestimmungen sehr kulant zugunsten der Verbraucher ausgelegt, was anderswo nicht der Fall ist. Hier gibt es teilweise keine Garantie und keinen Widerruf. Darauf muss vor dem Kauf also genau geachtet werden, weil auch die Klagewege kaum möglich sind. Wo die EU sonst ihre schützende Hand vorhält, kann in Asien einfach kaum einem Händler etwas passieren, da die Klagen meist nicht einmal eröffnet werden!
Innerhalb der EU
Innerhalb der EU genießen Käufer ein hohes Maß an Sicherheit, wenn es um Einkäufe in Polen, Spanien & Co geht. Zum einen herrscht eine Garantie- und Widerrufspflicht und zum anderen stehen auch Klagewege durch die EU zur Debatte. So muss man eine nicht gelieferte Bestellung als EU-Bürger nicht einfach hinnehmen, sodass eine Betrugsanzeige und Klage jederzeit denkbar ist. Der große Unterschied zum Ausland ist somit, dass hier der Verbraucher auf der sicheren Seite ist, um sein Recht durchsetzen zu können. Ware nicht erhalten? Anzeige. Ware defekt? Garantie. Ware ist nicht wie abgebildet? Zurücksenden. Hier gibt es also keine Probleme beim Kauf in Polen, Tschechien, Spanien, den Niederlanden & Co, da alle in der EU Mitglied sind und somit den EU-Gesetzen und Richtlinien unterliegen.
Fazit zum Kauf außerhalb der EU
Der Kauf im Ausland ist vor allem aufgrund der geringen Kosten sehr verlockend. Vergessen sollten Verbraucher hier jedoch nicht, dass gerade auch die Zollgebühren und Lieferkosten noch etwas am Preis verändern können. Doch viel wichtiger ist, dass keinerlei rechtliche Handhabe bei Nichtlieferung, keine Garantie und kein Widerruf vorhanden sein muss. Wenn die Ware überhaupt geliefert wird, da Betrüger natürlich um ihre Sicherheit im Ausland Bescheid wissen. Eine Bestellung außerhalb der EU ist somit immer ein hohes Risiko für den Verbraucher und gerade auch bei technischen Artikeln in Bezug auf die Unversehrtheit! Hier empfiehlt sich also weiterhin auf die EU zurückzugreifen, wo die Waren mindestens das CE-Siegel aufweisen müssen, um nach EU-Standards hergestellt worden zu sein und wo ohnehin Garantie und Widerruf Hand in Hand im Einklang sind. Nicht zu vergessen, dass hier auch rechtliche Belange schnell zu klären sind. Eine Bestellung außerhalb der EU sollte daher gut überlegt sein.