Apple – Entzauberung des einstigen Erfolgsgaranten

Lange Zeit ging es für Apple immer weiter nach oben. Mit dem iPhone wurde der Handy-Markt revolutioniert, mit dem iPad ein ganz neuer Markt geschaffen. Der Höhenflug von Apple scheint derzeit zumindest unterbrochen, die Apple-Aktie hat eine beachtliche Talfahrt hingelegt. Was sind die Gründe dafür?

Apple-Aktie – vom Star zum Sorgenkind

Die Apple-Aktie kannte in den letzten Jahren meist nur eine Richtung: Steil nach oben. Mit einem Börsenwert von zwischenzeitlich über 700 Milliarden US-Dollar, war der Konzern aus Kalifornien die unangefochtene Nummer 1 an der Wall Street.  Innerhalb von nur einem Jahr ist die Aktie nun jedoch von über 130 Euro auf unter 100 Euro gefallen. Dabei wurden unglaubliche 250 Milliarden US-Dollar Börsenwert vernichtet. Im Februar 2016 war es dann soweit: Apple wurde von der Google Tochter Alphabet vom Thron des wertvollsten Unternehmens an der Börse gestoßen.

Einen ähnlichen Crash erlebte Apple nach dem Launch des iPhone 5, als man mit dem 4-Zoll-Gerät die Entwicklung der Kundenpräferenzen völlig falsch eingeschätzt hatte. Die Konkurrenz bot bereits Modelle mit deutlich größerem Display und auch erste Phablets fanden sich schon auf dem Markt. Ganz im Geiste von Apple-Gründer Steve Jobs hielt man bei den Kaliforniern jedoch am kleinen Display fest. Jobs vertrat die Ansicht, dass größere Smartphones nicht mehr komfortabel zu bedienen seien und sich darum auf dem Markt nicht durchsetzen würden. Eine für den Konzern folgenschwere Fehleinschätzung. Um ganze 45 Prozentpunkte ging es damals für die Aktie nach unten.

Erstmals weniger iPhones verkauft als im Vorjahr

Zwar ist man von einem derartigen Kursverlust noch ein ganzes Stück entfernt, doch auch die aktuellen Entwicklungen haben schwerwiegende Auswirkungen für den Technologie-Giganten. Die Gründe für den neuerlichen Absturz der Apple-Aktie sind vielfältig:

  1. Erstmals seit der Einführung des iPhones gingen die Verkaufszahlen des aktuellsten Modells im Vergleich zum Vorjahr zurück, was jedoch auch an den besonders starken Zahlen des ersten 4,7-Zoll-iPhones aus dem Jahr 2014 lag.
  2. Die Prognosen für das iPhone 7 sind ebenfalls alles andere als überzeugend – laut Insidern aus Zuliefererkreisen soll es wenig Innovationen bieten und sich entgegen des bisherigen Zyklus optisch kaum von iPhone 6 sowie iPhone 6s unterscheiden.
  3. Die Verkaufszahlen des iPads sind trotz der Einführung eines größeren Pro-Modells bereits seit Langem rückläufig, eine Trendwende gelang Apple in den letzten Jahren trotz intensiver Bemühungen nicht.
  4. Laut Marktforschungsstudien hat Apple mit seinen MacBooks auf dem Notebook-Markt erhebliche Anteile eingebüßt. Grund hierfür könnte sein, dass viele Modelle bereits seit Langem nicht mehr aktualisiert wurden und dadurch mit einer vergleichsweise veralteten Hardware ausgestattet sind.
  5. Apple tut sich schwer auf dem wichtigen chinesischen Markt. Die schlechte Konjunktur im Land wirkt sich auch auf die Prognosen für die Verkaufszahlen des kalifornischen Unternehmens aus. Zudem trübt ein verlorener Rechtsstreit die Stimmung: Laut Urteil eines chinesischen Gerichts vom Mai, darf ein Lederwarenhersteller aus Peking diverse Zubehörprodukte für Smartphones unter dem Namen „iPhone“ vertreiben.

Prognose für die Zukunft

Es bleibt spannend, wie sich die Situation rund um Apple weiter entwickeln wird. Sollten sich aktuelle Gerüchte bewahrheiten, dass beim iPhone 7 keine optische Rundumerneuerung vorgenommen wird, dürfte es für die Kalifornier nicht einfach werden, wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen. Bislang wurde im Zwei-Jahres-Zyklus ein auch äußerlich komplett neues Modell vorgestellt. Dass es die nur wenig überarbeiteten s-Modelle nicht einfach haben, zeigen die im Vergleich zum Vorjahr rückläufigen Verkaufszahlen des neuen iPhone 6s.

Der nächste „Gamechanger“ nach iPhone, iPad & Co. könnte jedoch schon in wenigen Jahren kommen: Das Apple Car – mehr dazu demnächst auf Technik-Buddy! Update: Her geht es zum Apple Car Artikel

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